Vor 350 Tagen habe ich ein Plugin für Blog-Statistik installiert und erzähle Dir heute, was ich daraus mitnehme …
Es war zu Beginn nicht ganz einfach
Ein Statistik-Tool ist doch das Um und Auf für einen Blogger:innen und doch hatte ich die ersten 4 1/4 Monate des Bloggens kein Statistik-Tool installiert. Dazu muss man wissen: Mitten in der Panik um den Stichtag des Inkrafttretens der DSGVO wollte jede:r Blogger:in seine bzw. ihre Homebase sicher und DSGVO-konform machen. Fast jedes Plugin für Blog-Statistik hatte seine Tücken und musste entweder ausgetauscht, durch hmtl-Code-Veränderungen konform gemacht oder mit Hilfe eines anderen Plugins in seiner Funktion eingeschränkt werden! Manche setzten Cookies, sammelten Daten und schickten sie an Server im Ausland. Es braucht Zeit, sich mit dem auseinanderzusetzen.
Mit dem Einrichten des Blogs und der Übersiedelung vieler Beiträge hatte ich wirklich mehr als genug zu tun, um auch noch den Kopf für die Suche des passenden Statistik-Tools zu haben, zumal ich aus Erfahrung wusste: Die ersten Monate braucht man nicht zwangsläufig Statistiken, aber dann …
Brauche ich eine Blog-Statistik?
Brauchst Du einen Blog? Brauchst Du Kooperationspartner? Brauchst Du Feedback für die Arbeit, die Du leistest und die Zeit, die Du investierst? Damit beantwortet sich auch die Frage, ob Du eine Blogstatistik brauchst.
Planung is king
Content is king. Das wissen wir alle. Ohne gute Inhalte bist Du beim Bloggen (und in vielen anderen Bereichen) verloren. Du brauchst eine Message. Ob Dein Content gut ankommt, wann und von wo er aufgerufen wird, kannst Du aber nur wissen, wenn Du ein Statistik-Tool nutzt.
Eine aussagekräftige Statistik, hilft Dir bei der Planung Deiner Inhalte. Du siehst, was funktioniert, was Du verbessern und was Du Dir sparen kannst. Mir haben Statistiken zum Beispiel gezeigt, dass es völlig egal ist, wann ich Beiträge online stelle. Meine Beiträge werden nicht aufgerufen, weil Menschen sich eine Benachrichtigung senden lassen, wenn ein neuer Beitrag online ist. Viel wichtiger ist, wann ich sie auf anderen Kanälen wie Instagram, Facebook und Pinterest teile. Ganz wesentlich ist bei mir die Suchmaschinenoptimierung der Beiträge (kurz: SEO = Search Engine Optimization). Aber das ist nur eine Erkenntnis von vielen. Darauf komme ich noch zurück.
Gutes Reporting schafft Transparenz
Wer Kooperationen möchte, muss auch darauf gefasst sein, dass Kooperationspartner Feedback anhand von Zahlen haben möchten – komplett logisch! Hat meine Marketing-Arbeit etwas gebracht? Wie viele Menschen habe ich erreicht? Was kann ich in die Auswertung, die ich meinen Vorgesetzten vorlege, hineinschreiben? Das alles ist für Deinen Auftraggeber relevant.
Dass Kooperationspartner Zahlen sehen möchten ist klar. Wenn Du eine Kooperation eingehst, muss es Dir am Ende möglich sein, Zahlen vorzulegen. Es ist sinnvoll, vorab zu erfragen, welche Zahlen Deinen Kooperationspartner interessieren. Nur so kannst Du wissen, ob Dein Statistik-Tool das auch leisten und liefern kann.
Welches Statistik-Tool brauche ich für meinen Blog?
Das kommt darauf an, was Du wissen möchtest. Das aufschlussreichste Statistik-Tool ist immer noch Google Analytics, weil es Dir neben Besucher:innen- und Seitenaufrufzahlen auch verrät, wie lange User auf Deiner Seite geblieben sind etc. Die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung), die im Mai 2018 in Kraft trat, machte es nötig, einen Datenverarbeitungsvertrag mit Google abzuschließen und das Plugin u. a. mit der Verschlüsselung der IP-Adressen der User DSGVO-konform zu machen. Auf meinem früheren Blog, der auf der Google-eigenen Plattform blogspot lief, in der pre-DSGVO-Ära lief Google Analytics mit. Damals war ausschließlich eine Cookie-Notice nötig, die den Leser darüber informierte, dass bei Aufruf der Seite Cookies gespeichert werden.
Es war ein Code in den Quelltext eingebaut und die Statistik musste über eine Google-Seite aufgerufen werden. Sie war also nicht direkt über mein Blog-Backend einsehbar. Ich könnte vermutlich an beiden Händen abzählen, wie oft ich das genutzt habe.
Ein Beweggrund, veronicard auf blogspot aufzugeben und VlikeVeronika zu starten, war mein Wunsch zu WordPress zu wechseln – großere Theme-Auswahl, viele Plugins, mehr Flexibilität. Und diese Möglichkeiten wollte ich nutzen. Also habe ich mir für VlikeVeronika bewusst ein anderes Blog-Statistik-Tool ausgesucht. Das Plugin WP Statistics ist ein DSGVO-konformes Plugin von WordPress, das sich einfach installieren und handhaben lässt. Die IP-Adressen werden verschlüsselt, sind auch für mich nicht sichtbar und werden auch nicht an einen externen Anbieter gesendet.
Welche statistischen Daten sehe ich über WP Statistics?
Kurz gesagt
Die wichtigsten. Alle relevanten Daten, die ich bisher gebraucht habe und auch alle Daten, die Kooperationspartner:innen nach Abschluss einer Zusammenarbeit von mir wissen wollten. Insofern kann ich sagen: WP Statistics liefert bei Wahrung der Interessen und Schutz der Daten meiner Leser:innen ausreichend Datenmaterial für meine inhaltliche und strategische Planung sowie das Reporting an Kooperationspartner:innen.
Konkrete Daten im Überblick
Auf der Übersichtsseite werden mir die wichtigsten Daten der einzelnen Statistik-Menüpunkte angezeigt, wobei die Zusammenfassung am relevantesten ist: Besucher:innen und Aufrufe desselben Tages, von gestern, der letzten 7 Tage, der letzten 30 Tage, der letzten 365 Tage und die Gesamtzahl (also seit Installation des Plugins).
Blog-Statistik im Detail
Im Detail gibt es noch folgende Optionen
- Website-Aufrufe: wie viele Menschen rufen wie viele Seiten auf. Hier geht es um die Website als Ganzes, um die einzelnen Seiten (in meinem Fall die einzelnen Blog-Posts) geht es bei der Funktion „Seitenaufrufe“.
- zurzeit online: hat keine Relevanz für mich – im Gegenteil, das spookt mich immer ein bisschen. Das wäre für jemanden relevant, der den besten Zeitpunkt zum Posten tagesaktueller Themen sucht. In meinem Fall kommen die Leser:innen über den Tag verteilt und holen sich die Infos, die sie zum Basteln brauchen.
- verweisende Websites: man nennt sich auch Referrer. Referrer sind wichtig, um herauszufinden, wer mir Leser schickt. Sind es Suchmaschinen? Ist es Pinterest? Sind es andere Blogs?
- Suchbegriffe: Wonach suchen die Menschen in Suchmaschinen und gelangen dann zu mir – manchmal sehr unterhaltsam, meist aber vor allem ein guter Hinweis dafür, dass Du eine Seite suchmaschinenoptimiert hast, daher von der Suchmaschine gefunden und gut gerankt wirst. Gutes Ranking = viele Menschen, die den Beitrag klicken. Denk mal an Dein eigenes Klickverhalten bei Suchmaschinen-Ergebnissen. Man klickt meistens eines der ersten Ergebnisse an. Manchmal scrollt man noch auf der ersten Ergebnisseite herum, viel weiter nach hinten klickt man aber selten. Du möchtest also mit einem Beitrag, den Du schreibst, sehr gut platziert werden.
- Suchmaschinen: Welche Suchmaschinen spielen mich gut aus. Das vor allem dann interessant, wenn Deine Top-Referrer NICHT Suchmaschinen sind. Meine Top-verweisenden-Webseiten sind Suchmaschinen. Insofern sagt mir diese Funktion nichts, was ich nicht schon weiß.
- Seitenaufrufe: Die Seitenaufrufe zeigen in einem Liniendiagramm, wie oft die 5 beliebtesten Seiten in einem gewissen Zeitraum aufgerufen wurden. Am Verlauf der Linie erkennt man z. B. gut, dass mein beliebtester Beitrag Freitag bis Sonntag und an Feiertagen Hochkonjunktur hat und unter der Woche weit weniger häufig aufgerufen wird. Unterhalb sehe ich die Seitenaufrufe der 10 beliebtesten Beiträge innerhalb eines gewissen Zeitraumes. Einstellen kann man 10, 20 oder 30 Tage bzw. 2, 3, 6 oder 9 Monate, 1 Jahr oder den gesamten Zeitraum seit Installation des Plugins. Natürlich verändert sich das Ranking der beliebtesten Beiträge mit der Veränderung des Abfragezeitraumes, da saisonale Beiträge (Weihnachten, Ostern, Schulbeginn, Muttertag, Fasching/Halloween etc.) zu bestimmten Zeitpunkten häufig aufgerufen werden, dann aber wieder in Klick-Pause gehen.
- Besucher:innen: relativ unspektakulär und irrelevant, da ich diese Daten in anderen Funktionen viel besser aufbereitet habe. Hier sehe ich jede:n einzelne:n Besucher:in: welchen Browser verwendet er bzw. sie, an welchem Tag kam er bzw. sie, wer ist der Referrer (welche Seite hat den User bzw. die Userin auf vlikeveronika.com verwiesen) und mit verschlüsselter IP-Adresse.
- Kategorien: für mich auch wenig interessant, welcher meiner Blog-Kategorien sind die Beiträge zugeordnet, die häufig aufgerufen werden. Da es sich zu 90 % um DIY in irgendeiner Form dreht, ist das für mich wenig aussagekräftig, denn ob ich die Beiträge nun der Kategorie DIY (Oberkategorie) oder Basteln mit Kindern (Unterkategorie) zuordne, ist meinen User:innen völlig egal. Relevant wäre diese Zahl, wenn man völlig konträre Themen anbietet: Fashion und Geschichten aus dem Alltag. Dann ließe sich anhand dieser Zahl ablesen, welche der beiden Kategorien besser läuft, was vielleicht eine Entscheidung für ein Thema mit sich brächte.
- Schlagwörter: Welche Schlagwörter, die dem Beitrag von mir zugeordnet wurden, werden geklickt. Tatsächlich werden diese Schlagwörter wenig genutzt: Innerhalb von 350 Tagen wurde 43-mal auf eines der Schlagwörter geklickt, um alle Beiträge mit gleichem Schlagwort angezeigt zu bekommen. Insofern ist auch das eine Statistik, die ich kaum nutze oder in meine Planung einbeziehe.
- Autoren: völlig unwichtig, da nur ich schreibe. Würden mehrere Autor:innen schreiben, könnte ich sehen, wessen Beiträge die meisten Zugriffe haben.
- Browser und Geräte: ein wichtiges Thema! Wir bewegen uns in einem Zeitalter, in dem viele Inhalte on the go abgerufen werden. Betreibst Du eine Website oder einen Blog, wirst Du die Arbeit vermutlich vor allem am Rechner machen und Inhalte auf einem riesigen Screen vorbereiten, im Glauben oder der Hoffnung, dass Leser:innen den Inhalt auch so angezeigt bekommen. Falsch gedacht. Meine Blog-Statistik zeigt mir, dass meine Website zu 58 Prozent (das sind fast zwei Drittel!) über Smartphones angesteuert wird. Was Du daraus lernst? Schau Dir Deine eigene Seite regelmäßig am Smartphone an!
- Top 100 Besucher:innen: Auch das ist für mich ein Punkt, der in Vor-DSGVO-Zeiten wichtiger/spannender war. Ich sehe hier, dass irgendein User in einer Sitzung 21 Seiten aufgerufen hat, er kam vom Android-Smartphone mit Chrome in der 8.1.0-Version. Bravo. Länderkennung und IP sind verschlüsselt. Gut möglich, dass ich das selbst war, um zu schauen, wie smartphone-tauglich meine Website ist – siehe vorheriger Tipp.
Warum Blogger:innen nicht gerne über Blog-Statistiken sprechen
Weil es sich (noch) nicht etabliert hat! Blogger:innen geben nicht gerne Details aus, die sie nicht vorher in einen Kontext setzen konnte. Das macht angreifbar. Was, wenn alle anderen bessere Zahlen haben? Was, wenn das Kooperationspartner:innen abschreckt? Was, wenn sich irgendjemand/die Konkurrenz sich einen Vorteil daraus verschafft? Und wir wissen ganz einfach nicht, was normal, was viel, was wenig ist … weil es keinen kontinuierlichen Austausch darüber gibt.
Warum ich es trotzdem mache
Ich wünsche mir mehr Transparenz. Um meinen Blog-Erfolg einzuordnen, um zu wissen, was möglich ist, um den Fokus von uns allen (Leser:innen, Agenturen, Kooperationspartner:innen …) ein bisschen zu verschieben. Momentan starren alle gebannt auf Social-Media-Follower:innen-Zahlen und meistens auch wirklich nur die. Das sollte nicht alles sein!
Zu einseitig: Social-Media-Zahlen
Ein Beispiel: Ein:e Instagramer:in mit 13.000 Follower:innen und rund 190 – 200 Likes pro Bild hat eine Engagement Rate von 1,57 %. Ein Instagram-Account mit 1.000 Follower:innen und durchschnittlich 155 Likes weist eine Engagement Rate von über 15 Prozent auf. Dass der Instagram-Account mit 13k Follower:innen dreizehnmal so viele Menschen erreicht, wie der Account mit 1.000 Follower:innen ist also leider völlige Utopie. Dennoch setzen viele Unternehmen eher auf Accounts mit hohen Follower:innen-Zahlen.
Fakt ist, dass die Engagement Rate mit steiger Follower:innen-Zahl abnimmt. Während bei einer Instagram-Account-Größe bis 1.000 Follower:innen ein Engagement von 8 % dem Durchschnitt entspricht, nimmt die durchschnittliche Engagement Rate bis 10.000 Follower:innen auf 4 % ab. (Quelle: Influencer Marketing Hub, Stand: 31.05.2019)
Social Media ist aber nur ein Teil vom Kuchen!

Während Instagram nur eine Facette und ein gepostetes Bild nur eines unter vielen ist, das schnell geliked und wieder vergessen wird, ist der Blog Deine Homebase als Blogger:in. Hier bist Du nicht eines von 100 Bildern im Feed. Dein Blog ist Dein Reich, in dem Du volle Gestaltungsherrschaft hast. Du bestimmst den Inhalt, das Umfeld, den Auftritt. Das ist das Gesicht Deiner Blog-Marke. Menschen, die Deinen Blog besuchen, wollen den Inhalt, den Du ihnen angeteasert hast: Ein Rezept, eine Anleitung, ein Freebie, einen Text. Instagram ist ein Treffen in einer Bar – man posed und flirtet, steckt sich vielleicht die Nummer zu. Kann sein, dass Du beim nächsten Bild nicht mehr ins Beuteschema passt und abgesägt wirst. Kann auch eine längerfristige Liebelei werden, die aber zum Großteil auf Ästhetik basiert.
Dein Blog ist ein Dinner-Date, mit der Option, sich unsterblich ineinander zu verlieben. Wenn man weiß, dass man hier bekommt, was man sucht, kommt man wieder. Und nicht nur das!: Wenn Google merkt, dass die Leute hier glücklich sind, weil die Seiten immer wieder aufgerufen werden, schickt man Dir noch mehr Menschen, die Du mit guten Inhalten beglücken darfst.
Social-Media-Netzwerke kommen und gehen. Algorithmen ändern nicht. Dein Blog bleibt.
Wenn wir also von spannenden Zahlen rund um Blogs, Instagram und Co reden, sollten wir uns im Dialog nicht auf eine Zahl versteifen, denn es gibt viele Benchmarks, die für Kooperationspartner:innen interessant sein können. Wer möchte, dass sich der Fokus verschiebt, muss aktiv etwas dafür tun – und vielleicht auch einfach mal Blog-Statistiken zeigen, ohne einen direkten Vergleich zu haben.
Meine Blog-Statistiken
Let’s get down to business. Ja, auch ich habe die Unsicherheit der Vergleichslosigkeit. Ich weiß nicht, ob die Zahl meiner Seitenaufrufe hoch oder niedrig ist. Das kannst Du jetzt sogar besser beantworten, weil Du es mit Deinen eigenen Zahlen vergleichen kannst.
Ist meine Aufrufzahl hoch oder niedrig?
Die Fragen, die Du Dir stellen solltest …
- Mit wem vergleichst Du Dich? (Schwer, wenn es keinen öffentlichen Diskurs gibt.)
- Es kommt auf das Thema an – für eine Nachrichtenseite wäre es wenig, für einen DIY-Blog finde ich es viel.
- Ist der Blog mein wichtigstes Tool? Was tue ich dafür? Investiere ich ausreichend Zeit, um die Zahl zu halten oder zu steigern?
Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich diese Zahlen für einen Blog, der 1 Jahr und 4 Monate online ist, für sehr solide halte. Mit meinen 5 Top-Beiträgen habe ich Glücksgriffe gelandet.
Wie man rund 24.000 Aufrufe im Monat einordnen kann: Im Jänner haben wir uns noch bei 15.000 bewegt. Im März waren es etwa 28.000 – immer rückblickend auf die letzten 30 Tage. Schwankung ist etwas ganz Normales. Die letzten Monate ist VlikeVeronika im österreichischen Blog-Ranking auf blogheim.at kontinuierlich raufgeklettert. Im Jänner 2019 war die Seite noch auf Platz 204. Im April auf Platz 110.
Das Ranking auf www.blogheim.at setzt sich zu 70 % aus Blog-Aufrufen und zu 30 % aus Social-Media-Zahlen zusammen. Da ich social-media-mäßig keine große Nummer bin und bspw. gar keine Facebook-Seite mehr betreibe, auf YouTube so gut wie nichts mache …, muss meine Website diesen Bereich sozusagen mit Aufrufen ausgleichen, um ein hohes Ranking erzielen zu können. So gesehen lässt sich vermuten, dass 24.000 Aufrufe für österreichische Verhältnisse keine schlechte Zahl sind. (Wenn man, wie ich, Platz 110 ebenfalls für keine schlechte Zahl hält.) Rein von den Aufrufzahlen betrachtet ist es schwer zu sagen, wo man steht, da ich keinen Einblick in aktuelle Statistiken anderer Blogger:innen habe.
So die Blog-Statistik von VlikeVeronika nach 350 Tagen aus
Ich habe die WP Statistics am Abend des 15. Juni 2018 installiert. Seither sind knapp 350 Tage vergangen. Die Blog-Statistiken, die ich Dir zeige sind von heute vormittag/mittag, 31. Mai 2019. Da sie nicht alle in derselben Minute aufgenommen wurden, wirst Du variierende Gesamtaufrufzahlen sehen – weil sich hier etwas tut, während ich Dir schreibe.
Gut zu wissen: Von den 20 beliebtesten Blogbeiträgen wurden 5 vor der Installation des Statistik-Plugins veröffentlicht: Freundschaftsbänder knüpfen, Dreiecksschal sticken, Spielzeugregal für Playmobil & Lego, Palettencouch und 7 Tage Kaffeeentzug. Insofern stimmen die Views nicht ganz, da Aufrufe vor der Installation nicht gezählt wurden. Bei manchen Beiträgen geht es da um ein paar Tage, bei anderen um einige Monate.
Ich zeige Dir nun einige Zahlen, die mir die Arbeit erleichtern und erkläre auch gleich, was ich aus diesen Zahlen herauslesen kann.
Übersicht – Kratzen an der Oberfläche
Auf der Übersichtsseite sehen wir in der Zusammenfassung links oben zunächst die Gesamtaufrufe und die Besucher:innen. Ein:e Besucher:in ruft manchmal mehr als eine Seite auf, klickt sich durch 2 oder 3 Seiten. Deshalb gibt es einen Unterschied zwischen Besucher:innen und Seitenaufrufen.
Im Diagramm rechts daneben siehst Du die Website-Aufrufe und Besucher:innen der letzten 20 Tage im Verlauf. Man sieht, dass die Bewegung immer sehr ähnlich ist.
Bei den Suchmaschinen-Verweisen erkennt man den klaren Trend: Google schickt täglich etwa 300 bis 500 Leser:innen zu vlikeveronika-Seiten. Einige der Suchbegriffe, die sie zuvor in die jeweilige Suchmaschine eingegeben haben, siehst Du unterhalb.
Es sind aber nicht nur Suchmaschinen, die Leser:innen bringen, sondern auch andere Websites. Die Top Referrer (verweisende Websites) siehst Du unten links. Ich gehe weiter unten noch genauer darauf ein.
Und zu guter Letzt: Über welche Browser wird zugegriffen.
Suchmaschinenoptimierung

Ein guter SEO-Wert bringt’s. Zugegeben: Mein Startvorteil war, dass ich Vorerfahrung hatte: Ich habe mich bewusst für WordPress entschieden, ich wusste, dass Yoast ein gutes SEO-Plugin ist und ich verstehe es, nach SEO-Kriterien zu texten. Wer Yoast erst später im Laufe seiner bzw. ihrer Blogger:innen-Erfahrung kennen- und nutzen lernt, muss sich entweder die Arbeit antun, alle alten Beiträge für Suchmaschinen zu optimieren oder wird nur spätere Beiträge nach SEO-Kriterien gestalten können.
Suchmaschinenoptimierung ist auch ein Thema, mit dem man sich anfreunden muss. Für Menschen, die Sprache lieben, schmerzt die Milchmädchenrechnung von Yoast natürlich oft. Kommt das Keyword nicht oft genug oder in ausreichend Überschriften vor, meckert Yoast. Jede Bildbeschreibung, jeder Dateiname, jedes Snippet (der Textauszug, der bei der Suchmaschinensuche unterhalb des Seitentitels angezeigt wird) muss sitzen. Es gibt aber Texte, die es verdient haben, außer Konkurrenz zu stehen, die so schwer lesbar, wie sie aus Dir/aus mir heraussprudeln, geschrieben und gelesen zu werden. Deshalb ist auch nicht jeder Beitrag mit einem Keyword versehen oder hat nur ein orangefarbenes „OKAY“ von Yoast bekommen.
Fakt ist aber, dass diese Texte weniger häufig gelesen werden. Sie bedienen Nischen.
Beispiele für Texte, die man nicht SEO-Kriterien unterwerfen sollte: EHE Du Dich versiehst, Eine neue Zeitrechnung oder auch Niemandstage. Falls Du noch mehr lesen möchtest: Du findest diese Texte in der Kategorie V wie vielseitig.
Top Referrer (verweisende Websites)
Warum SEO toll ist, siehst Du in den folgenden Screenshots der Top verweisenden Websites: Google, Google, Google. An Stelle 1, 2, 3, 5, 16, 18 und 20 ist Google ganze 7-mal unter meinen Top 20 verweisenden Websites vertreten. Die Seiten, die Du hier siehst, bringen mir die meisten Zugriffe. Du siehst rechts die totalen Zahlen: Über 48.600 der insgesamt 85.380 Besucher kamen über Google (aus verschiedenen Ländern). Auch Pinterest verdient Beachtung. Für Blogger:innen, die sich auf Pinterest fokussieren kann die Plattform sogar zur Nummer 1 unter den Traffic-Bringern werden. Ob Pinterest die richtige Plattform für Dich ist, hängt von Deinem Blog-Thema ab.
Entwicklung ist Arbeit
Wenn man sich die Website-Aufrufe der letzen 30 Tage ansieht, zeigt sich eine gleichförmige Wellenbewegung. Zu den Wochenenden hin klettern wir an die Spitzen, danach wird es wieder ruhiger. Das schlechte Wetter tut der Statistik gut: Die Menschen basteln und werkeln.

Aber 30 Tage sind nur ein Ausschnitt! Schau mal, wie lange es gedauert hat, um auf diese Zahlen zu kommen. Im ersten Blogjahr (Blog-Launch: 31. Jänner 2018, Installation des Statistik-Plugins: 15. Juni 2018) sind die Aufrufe erstmal dahingeplätschert. Übrigens: Die Spitze am 17. April 2019 kann ich mir auch nicht ganz erklären. An diesem Tag wurde die Seite Kindermund (Anmerkung: ist derzeit nicht online) massivst aufgerufen. Offenbar von einem (oder einer Handvoll) Usern, denn der rote Besucher:innen-Balken ist nicht in gleicher Weise angestiegen.

Zugriffe nach Plattform und Browser
Es ist ein sehr technisches Thema, aber schau trotzdem gelegentlich, von welchen Browsern und Gerättypen auf Deine Seite zugegriffen wird. Fakt ist, dass wir viele Inhalte nur über unser Mobilgerät abrufen. Versetze Dich einfach in die Lage Deiner Leser:innen und denke an Dein eigenes Leseverhalten. Du liest auf der Couch, in der U-Bahn, im Bus … Du recherchierst und besuchst Seiten, die Dir als relevant hängen bleiben vielleicht später nochmal über den Computer. Der erste Kontakt erfolgt aber über das Smartphone. Bei zwei Drittel meiner Leser:innen der vergangenen 30 Tage (30. April bis 30. Mai 2019) war das der Fall. Überprüfe daher regelmäßig, wie Deine Blogbeiträge am Handy angezeigt werden: Schriftgröße, Bilder und Textlänge sind Faktoren, die Du unbedingt unter die Lupe nehmen solltest.

Das lernt man aus Blog-Statistiken | 7 TOP TIPPS
Tipp 1: Schaue Dir regelmäßig Deine Blog-Statistik an.
Tipp 2: Arbeite an guten SEO-Werten.
Tipp 3: Sei ein Trend-Scout. Trends verändern sich. Der Beitrag über die DIY-Palettencouch fürs Wohnzimmer ist ein überarbeiteter Beitrag von meinem alten Blog, der dort zwischen Juli 2012 und Jänner 2018 43.000 Aufrufe hatte. Es war bei Weitem mein beliebtester Beitrag. Hier schafft er es mit 1.378 Aufrufen gerade noch unter die Top 10 Beiträge. Die drei Monate, die von der Statistik nicht erfasst wurden, hätten ihn aber auch nicht an die Spitze gebracht. Das Beispiel zeigt uns: Themen und Trends verändern sich. Ruh Dich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern bleibe ständig auf der Suche nach neuen Themen.
Tipp 4: Optimiere Deine Seite für mobile Endgeräte. Fast 2/3 meiner Zugriffe kommen von Smartphones. Auch wenn ich die Seite vom Rechner aus bediene und befülle, muss ich gedanklich in der Gestaltung immer zuerst an den Handynutzer denken.
Tipp 5: Die Sache mit der Nische. Meine Nische ist DIY. Meine Leidenschaft gilt guten Texten … und trotzdem ist mein beliebtester Blog-Beitrag etwas ganz Anderes. Innerhalb von 11 Monaten hat er es mit 31.826 Aufrufen auf Platz 1 meiner meistgelesenen Beiträge geschafft. Platz 2 geht an den Beitrag Freundschaftsbänder knüpfen mit 13.083 Aufrufen (Stand: 31. Mai 2019), Platz 3 an den Beitrag Basteln mit Epoxidharz mit 10.822 Aufrufen, auf Platz 4 hat 7 Tage Koffeinabstinenz | Das erwartet Dich bei Kaltem Kaffeeentzug 5.444 Aufrufe. Meine liebsten Beiträge haben Aufrufzahlen im niedrigen Hunderterbereich! Ganz wichtig: Lass Dir die Freude an Deinen Lieblingsbeiträgen nicht durch Statistiken zerstören.
Halte die Augen für Themen offen, die Deinen thematischen Radius etwas erweitern und bediene Dich auch gerne gelegentlich eines Themas, das ein breites Publikum bedient. Das können Blog-Tipps sein, Tipps zu einer App, Deine liebsten schnellen Rezepte, Deine liebsten Ausflugsziele in der Umgebung, ein Freebie, die Vorstellung Deiner beliebtesten Instagram-Kanäle aus einer Nische o. Ä. Das Thema sollte zu Dir passen, muss aber nicht 100 Prozent deckungsgleich mit Deinen üblichen Blog-Themen sein.
Tipp 6: Nutze die Sidebars! Durch Suchmaschinenverweise, über Pinterest und Facebook werden vor allem einzelne Seiten (Blogbeiträge) meiner Website aufgerufen. Diese Leser:innen sehen meine Startseite nicht! Sie sehen den einen Beitrag, den sie angeklick haben!
Um den bzw. die Leser:in zum Bleiben zu animieren und ihm vor Augen zu führen, was er hier noch alles sehen kann, musst Du ihm den leckeren Kuchen auf dieser einen Seite, auf der er landet, schmackhaft machen. Mit dem Einbau von verschiedenen Widgets kannst Du Deine Vorzüge zeigen: Die beliebtesten Beiträge, die letzten Beiträge, Bilder von Instagram, eine Schlagwort-Liste (tag cloud), ein Beitragsarchiv, die beliebtesten Downloads u. s. w. Zeige im Sidebar und im Footer, was es hier noch zu entdecken gibt.
Tipp 7: Nicht-beeinflussbare Faktoren. Tatsächlich spielen das Wetter und Ferienzeiten eine Rolle bei meinen Zugriffen. Je schöner es draußen ist, desto weniger sind die Menschen auf Unterhaltung in den eigenen vier Wänden angewiesen. Lass Dich davon nicht fertig machen. Nutze es lieber, um potenziellen Kund:innen/Kooperationspartner:innen einen anderen Zeitpunkt als den Hochsommer für ein Posting vorzuschlagen. Andererseits: Manche Themen gehen dann besonders gut – meine 100 Spielideen für Kinder – Ferienprogramm to go sind ein Beispiel für einen Beitrag, der vor allem im Sommer gut lief und bestimmt in einem Monat wieder anziehen wird.

Noch Fragen? Schreib doch einen Kommentar, dann können alle mitlesen!
Danke fürs Vorbeischauen.
Eine Antwort
Whow!
1.: Was für ein super ausführlicher Beitrag – danke dafür
2.: Was für ein ehrlicher Beitrag – noch mal danke dafür und
3.: Was für eine vorbildliche Transparent – dafür gleich 3x danke!
LG Karin