Du möchtest gemeinsam mit Kindern nach deren Zeichnungen basteln? Toll! Wählt entweder ein Thema oder ein Material aus und legt los. Zuerst die Zeichnung, dann das Kunstwerk. Heute basteln wir ein Boot aus Karton.
Schwierigkeitsgrad: ▪▫▫ | Kosten: € | Dauer: 1 – 1 ½ Stunden
Basteln mit Upcycling-Materialien
Der kleine Lord ist mit seinen 5 Jahren ein erfahrener Bootsbauer. Am liebsten bauen wir mit Upcycling-Materialien: Verpackungen aus Karton, Styropor oder anderes Polsterungsmaterial, Holzreste, PET-Flaschen und Co kommen dabei laufend zum Einsatz. Beim Einkaufen halten wir die Augen nach Verpackungsmaterial offen, das im Geschäft aussortiert wird und fragen gern mal beim Verkaufspersonal nach, ob wir dies oder das haben dürfen. Traut Euch ruhig!
Neben einem Wildschwein aus Pappe, das mit Saugnapfpfeilen gejagt wurde, sind auch schon mehrere Boote, einige Spielhäuser, Schwerter, ein Köcher für die Saugnapfpfeile, ein Setzkasten u. s. w. aus Kartonresten bei uns entstanden. Eine Autowaschanlage mit Parkhaus ist gerade in Arbeit.
Karton ist bei all diesen Projekten unsere erste Wahl, weil er sich leicht schneiden, verformen und verkleben lässt. Auch bei dem Boot, das ich Dir heute zeige, fiel unsere Wahl auf Karton.
Ein Boot aus Karton
gebaut nach einer Zeichnung des kleinen Lords
Kinder haben oft eine genaue Vorstellung, wie das Spielzeug aussehen soll, mit dem sie den Mond bereisen, die Wikinger-Schlacht durchführen oder die Autos auf die andere Seite des Meeres befördern möchten. Der kleine Lord ist da nicht anders und gibt sehr genaue Anweisungen. Deshalb habe ich ihn gebeten, mir sein aktuelles Traumboot mal genau aufzuzeichnen.

Beim Nachbau aus Karton haben wir uns so nah wie möglich an der Kinderzeichnung orientiert.
Du brauchst
- Schneidewerkzeug: Cutter (mit selbstheilender Unterlage) und Schere sind meine liebsten Tools
- Klebstoff: Heißklebepistole, Holz- oder Papierleim, Gewebeband sind meine liebsten Klebstoffe, immer wieder kommt auch doppelseitiges Klebeband oder breites Klebeband zum Einsatz
- Stifte und Farbe: Bei diesem Boot haben wir mit Permanentmarkern gearbeitet. Vorsicht: Sie gehen nicht mehr aus Kleidung heraus, also eventuell mit Malschürze arbeiten. Gerne setzen wir auch Fingerfarben oder Acrylfarben ein. Beide haben Vor- und Nachteile: Fingerfarben sind auswaschbar. Sie blättern aber auch leicht ab, insbesondere wenn sie dick aufgetragen werden. Außerdem trocknen sie langsamer (verglichen mit Acrylfarben). Acrylfarben sind nicht auswaschbar (kleine Spritzer ASAP beseitigen), sie sind teurer als Fingerfarben, allerdings haften und decken sie gut, trocknen schnell und halten auch ein paar Wasserspritzer gut aus – ein Boot muss schließlich in der Badewanne oder beim nahe gelegenen See getestet werden.
- Upcycling-Material: Am liebsten arbeiten wir mit Karton, weil es ein wunderbar formbares Material ist. Außerdem bekommt man ihn bei jedem Einkauf beim Diskonter. Braucht man mal mehr, kann man auch im Umfeld fragen. Vielleicht kannst Du bei Deiner Wohnanlage einen Zettel an den Müllraum oder das schwarze Brett kleben, um NachbarInnen zu bitten, ihre Kartonagen, Zeitungen, PET-Flaschen oder Tetra-Paks für die nächsten 1, 2 Wochen bei Dir vor der Türe in eine dafür vorbereite Kiste zu legen.
Tipp zum Basteln mit Kindern nach Kinderzeichnungen
- Entwerft einen Plan und besprecht ihn: Was MUSS das Schiff/Schloss/Raumschiff/Parkhaus haben und können? Was lässt sich umsetzen? Wie lange wird es dauern, das Projekt umzusetzen?
- Besprecht, dass selbstgebastelte Projekte aus Upcycling-Materialien in der Regel nicht ewig halten, dass es aber auch toll ist, dass Ihr jetzt damit spielen könnt und auch Platz für etwas Neues habt, wenn dieses Schiff mal kaputt gehen sollte.
Kleiner Spoiler: Ich schreibe diesen Beitrag an dem Tag, an dem wir dieses Boot verabschiedet und ein neues gebaut haben, das ich auch bald hier vorstellen werde. Das Boot, das Du hier siehst, hat 6 1/2 Monate gehalten. - Pläne sind gut, Veränderungen sind besser: Ich erwische mich immer dabei, mich sehr an die 1. Vorgabe halten zu wollen. Während des Bastelns verändern sich aber die Wünsche und Vorstellungen: Der kleine Lord schneidet hier und schnippelt da, er bemalt und klebt wild drauf los. Macht Euch aus, ob und wie weit das bei dem jeweiligen Projekt okay ist, um es auch fertigstellen zu können.
- Überlegt Euch, welche Arbeitsschritte wer übernehmen kann.
- Erkläre, warum manches nur Du machen kannst (Heißklebepistole, Cutter …)
- Räumt gemeinsam her und weg.

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Viel Spaß beim Basteln gemeinsamer Kunstwerke!
Danke fürs Vorbeischauen.