Das allererste Fußballmatch

Sommer 2016. Die Lady darf ihr 1. Fußballmatch im Fernsehen anschauen. Die stärksten Wuchteln kommen von ihr.
Fußball durch Kinderaugen und aus Kindermund

EM 2016, die Lady darf ihr erstes Fußballmatch schauen.
Zu einem Fußballabend gehören die Wuchtln … sie kommen von ihr, der Lady, – gerade fünf, erstes Fußballspiel ever und high on Popcorn. Fußball und Kindermund – eine unterhaltsame Kombination.

AUSTRIA : HUNGARY

Da sie heute für die 1. Hälfte aufbleiben darf, sagt sie:
„Heute ist am Abend ein ganz besonderer Tag.“
(3. Minute: Gehe in die Küche und hole ihr Abendessen)
Ich: „Hat’s schon Tore gegeben?“
Sie: „Ja, viele.“

Sie: „Gibt’s da auch ein Klo?“
Ich: „Ja, in der Pause können sie aufs Klo gehen.“
Sie: „Und was noch? Können sie auch essen? Die haben sicher Hunger.“
Ich: „Ich glaube nicht, dass die was essen wollen.“
Sie: „Aber dann hätten sie mehr Energie.“

(Beim Wechsel) Sie: „Vielleicht hat er Hunger und geht was essen.“
(Publikum singt Fangesänge) Sie: „Wer macht da ‚hey, hey‘?“
Papa: „Das Publikum, alle zusammen.“
Sie: „Aber da kann man nichts verstehen, die sollen aufzeigen wie in der Schule.“

(Minute 25)
Sie: „Ich werd schon ganz narrisch vom Fußballschauen.“

Minute 25

„Ich werd schon ganz narrisch vom Fußballschauen.“

(Minute 28)
Sie: „Wann tut sich wieder ein weh und wann gibt’s eigentlich ein Tor?“

Sie: „Hey wieso ist da eine Starbucks-Schrift?“
Ich: „Da ist keine Starbucks-Schrift.“
Sie: „Doch da ein gelbes M.“ (McDonald’s-Werbung am Rand)

Papa erklärt die gelbe Karte und dass sie bedeutet: „Vorsicht, sonst darfst du nicht mehr spielen.“
Sie erschrocken: „Nie wieder?!“

Sie: „Wieso hat einer so ein weißes Tuch am Arm?“
Papa: „Weil er der Kapitän ist.“
Sie: „Ich hab gedacht, der hat ein Aua.“

Sie: „Was passiert, wenn der Gelbe sich weh tut?“
Papa: „Dann muss wer anderer spielen.“
Sie: „Auch ein Gelber oder kein Gelber?“

Sie: „Wieso ist da ein Kran über dem Tor?“

Er (2 1/2) zu Papa: „S-pülst du … Fuß…ball?“

(Minute 41) Sie: “Es wäre besser, wenn die Roten einen roten Ball haben und die Weißen einen weißen Ball. Dann könnten sie alle in Ruhe spielen.”

Minute 41
„Es wäre besser, wenn die Roten einen roten Ball haben und die Weißen einen weißen Ball. Dann könnten sie alle in Ruhe spielen.“

„Mama, der mit der lustigen Frisur ist sehr bestimmig. Der macht immer so *finger.mahnend.hochzeigend*“

Stellen sich für Freistoß auf, Kamera filmt die ungarischen Spieler.
Er (2 1/2) schreit entsetzt: „Ball is weg!“

Sie: „Was passiert, wenn keine Tore mehr sind?“

Papa: „Zeit ins Bett zu gehen.“
Sie: „Ich will noch weiter Fußballer schauen.“ (Wie der Großteil der Frauen Fußball schaut, versteht sie also schon.)

(Gehe mit ihr Zähneputzen.)
Sie: „Gibt es morgen wieder Fußballer?“
Ich: „Nicht für dich. Wir schauen nur, wenn Österreich spielt.“

Schleuse sie am Fernsehgerät vorbei, sehe AUT 0 – 1 HUN – die ganze Action verpasst.
Das Spiel ist übrigens AUT 0 – 2 HUN ausgegangen – für manche eine Niederlage, für mich (dank ihr) ein Traummatch.
 
Update 17.06.2016: Sie sitzt mit ihrem in 6 Streifen geschnittenen Nutellatoast bei Tisch, zeigt auf die Streifchen und murmelt ihnen etwas zu, dann nimmt sie den Teller und schiebt und rüttelt ihn schnell hin und her.
Ich: „Was machst du da?“
Sie zeigt auf die zwei Streifen rechts und einen links und sagt: „Das sind die Roten.“ Sie zeigt auf die 3 in der Mitte: „Was sind die Weißen. Und wenn ich sie rüttel, dann spielen sie Fußball.“
 
Update 29.06.2016: Beim Zähneputzen.
„Mama, ich find’s schade, dass Wien nicht gewonnen hat. Ich möchte, dass sie das nächste Mal gewinnen, weil das ist unfair! Wenn wir mitspielen, dann sollen wir auch mal gewinnen.“
„Aber die anderen haben besser gespielt.“
„Aber ich hab gedacht, (zitiert mich) die haben gekämpft wie Löwen?!“
„Haben sie auch. Aber die anderen waren stärkere Löwen.“

PS: Noch mehr Lesestoff aus dem Leben mit Kindern findest Du hier.

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